von Thierry Meyssan
Im Karabach-Krieg ist das zeitgenössische Recht widersprüchlich, je nachdem, ob es nach dem Eigentum des Territoriums oder der Selbstbestimmung des Volkes interpretiert wird. Unter Ausnutzung dieser Zweideutigkeit hat das türkische Volk (d. h. sowohl die Türkei als auch Aserbaidschan) gerade dieses Gebiet angegriffen, das sich selbst als unabhängig erklärt (Artsach), obwohl es de facto mit Armenien verbunden ist. Russland hat bereits mitgeteilt, dass es Armenien, wenn es angegriffen wird, den Verträgen entsprechend verteidigen wird, seine nationale Sicherheit aber nicht von den Geschehnissen in Karabach betroffen sei. Die einzige Frage ist daher, ob die Türkei auf Befehl des Westens gehandelt hat oder ob sie eine Initiative ergriffen hat, die ihre eigenen Verbündeten gegen sie umdrehen könnten.
Dieser Artikel folgt auf:
„Wird Artsach (Karabach) das Grab von Erdoğan werden?“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 6. Oktober 2020.
- Die Kathedrale der Artsach war das Ziel von zwei Raketen. Die Zerstörung von Gotteshäusern ist nach dem humanitären Völkerrecht ein Kriegsverbrechen. Der Völkermord an den Armeniern (1894-95 und 1915-23) durch die Osmanen und die Türken zielte darauf ab, die nichtmuslimische Bevölkerung zu vernichten. Aserbaidschan versichert, nicht in den Angriff auf diese Kirche verwickelt zu sein.
Der Krieg in Nagorno-Karabach dauert seit dem 27. September 2020 an. Die Überlegenheit der aserbaidschanischen Kräfte ist sowohl an der Zahl als auch an der Qualität ihrer Bewaffnung offensichtlich. Die erste Verteidigungslinie der Artsach-Kräfte wurde total aufgerieben, aber die beiden anderen halten noch. Die Zerstörungen sind sehr groß, auch auf der…..